Frauenwelten in Neulengbach

Ich bin der Einladung der Frauen aus Neulengbach bei St. Pölten gefolgt, um ihr Projekt „Frauenwelten“ kennen zu lernen.

Eine unerwartete Einladung flattert bei mir in die Mailbox ein. Die Frauen aus Neulengbach bei St. Pölten laden ein, um ihr Projekt Frauenwelten vorzustellen. Ich bin neugierig und fahre hin, um interessante Frauen der Geschichte kennenzulernen.
Ein netter Herr holt mich am Bahnhof ab und wir vertiefen uns gleich in Gespräche rund um die Frauen-Veranstaltung und über die Donau. Wir erreichen ein Dorf Namens Tausendblum. Vor uns erhebt sich plötzlich die Burg von Neulengbach am Horizont.

Die Gräfin Sidonia Pallfy verteidigte dieses Schloss im Jahre 1683 zusammen mit ihren Bedienstete erfolgreich gegen die Türkeninvasion, nachdem ihr Mann verstorben war. Ein Grund, weshalb Grafin Pallfy zu Recht als bedeutende und mutige Frau in die Geschichte von Neulengbach eingegangen ist. Nur wenige Burgen in der Umgebung blieben verschont. Ich bin erstaunt, dass die Osmanen sogar hinter Wien eine Gefahr für die Bevölkerung gewesen sind!

Die Frauen des Projekts Frauenwelten sind eine Gruppe von engagierten Damen, die sich für Ihren Ort mit der Umsetzung von guten Ideen einsetzen. Im kommenden Jahr sollen Stadtspaziergänge entstehen. Schauspieler und Laien werden an bestimmten Stationen der Stadt historisch Interessantes über Frauen der Stadtgeschichte erzählen. Erzählcafés sind geplant, in denen ältere und junge Frauen zum Erfahrungsaustausch zusammengebracht werden sollen, um das Leben von Gestern mit dem von Heute zu vergleichen.
Die eben entstehende Topothek der Gemeinde, die Fotos und Zeitzeugnissen in einer Datenbank online zugänglich macht, wird mit einem Frauenschwerpunkt ausgebaut.
Eine Frauenmesse zum Thema Mode, zu gesellschaftliche Veränderungen und zum Austausch zwischen Unternehmerinnen wird in einer weiteren Gruppe entwickelt.
Maria Rigler , Stadträtin von Neulengbach und Herr Daniel Brüll von der NÖ.Regional.GmbH organisierten diese Auftaktveranstaltung, nachdem das Projektvorhaben einen Preis der Niederösterreichischen Dorf- und Stadterneuerung gewonnen hatte.

Gerade aufgrund der Identifikation der Frauen in kleineren Gemeinden und Auseinandersetzung mit ihrem Lebensraum macht das Projekt vor allem für die Damen spannend. Ein weiterer Vorteil: Es ist generationenübergreifend.

Man kann schon gespannt sein auf das Ergebnis im kommenden Jahr – der Austausch mit unserem Donaufrauen-Projekt ist jedenfalls eine Bereicherung.